Kapitel 1: "Ich will nicht!"
Es war ein ganz normaler Wochentag im Bibertal. Die Sonne kitzelte Bebi BergBiber an der Nase, als Mama BergBiber die Vorhänge aufzog. "Guten Morgen, mein Schatz! Zeit aufzustehen. Heute ist Kindergarten!"
Doch Bebi zog sich die Decke über den Kopf. "Ich will aber nicht in den Kindergarten!"
Mama setzte sich ans Bett. "Warum denn nicht, Bebi? Du liebst doch den Kindergarten."
"Heute nicht. Ich will einfach nicht!"
Mama BergBiber seufzte leise. Sie wusste: Solche Tage gibt es. Und sie wusste auch, dass Bebi manchmal ein bisschen Zeit braucht. Sie streichelte ihm über den Kopf. "Möchtest du mir sagen, was dich beschäftigt?"
"Ich glaube, ich bin heute einfach zu müde. Und vielleicht ist Max nicht da. Oder es ist zu laut. Oder ich finde einfach nichts zu tun..."
Mama nickte. "Das verstehe ich. Wir lassen uns Zeit."
Kapitel 2: Ein langsames Frühstück
In der Küche duftete es nach Haferbrei mit Apfelstückchen. Normalerweise liebte Bebi das. Heute stocherte er nur mit dem Löffel darin herum.
"Magst du mir erzählen, was los ist?" fragte Mama vorsichtig.
Bebi zuckte mit den Schultern. "Vielleicht ist heute doof. Vielleicht spielt niemand mit mir. Vielleicht ist Max krank oder Isabel will lieber mit Amelie basteln."
Mama nickte verstehend. "Das kann alles sein. Aber vielleicht passiert auch etwas richtig Schönes. Du könntest etwas malen oder mit Frau Leni ein Buch lesen."
Bebi lächelte schwach. "Oder ich baue etwas mit Bausteinen..."
"Vielleicht findet sich jemand, der mit dir zusammen baut. Und wenn du erstmal nur zuschaust, ist das auch okay."
Langsam aß Bebi ein paar Löffel vom Haferbrei. Dann noch einen. Und noch einen.
Kapitel 3: Der Zauberzettel
Nach dem Frühstück packte Mama den Rucksack. "Schau, dein Buntstiftset ist drin. Und ich habe dir heute einen extra Apfelring eingepackt. Deinen Lieblingsring."
Bebi lächelte zaghaft. "Und mein Dino-Taschentuch?"
"Ist auch drin. Und... ich habe dir heute etwas ganz Besonderes geschrieben."
Mama reichte ihm ein kleines, bunt gefaltetes Papier. Darauf stand in runder Schrift:
"Du bist mutig. Ich bin stolz auf dich. Hab einen tollen Tag! Mama"
Bebi drückte den Zettel fest an sich. "Ist das ein Zauberzettel?"
"Vielleicht... Vielleicht erinnert er dich daran, dass du das alles kannst. Und dass ich immer an dich denke."
Bebi nickte ernst. "Darf ich ihn in meine Jackentasche tun? Ganz nah ans Herz?"
"Genau da gehört er hin."
Kapitel 4: Der Weg zum Kindergarten
Der Weg war heute etwas stiller als sonst. Bebi lief mit kleinen Schritten. Mama erzählte von einem Specht, der neulich dreimal gegen den Apfelbaum geklopft hatte, nur weil ein Apfel genau auf seinen Kopf gefallen war. Bebi kicherte ein bisschen.
Sie kamen an der großen Eiche vorbei. Kein Specht heute. "Vielleicht hat er auch keine Lust", meinte Mama.
Bebi lächelte. "So wie ich."
"Ja. Und manchmal ändert sich das unterwegs."
Als sie das bunte Kindergartentor erreichten, klopfte Bebis Herz ein bisschen schneller.
Kapitel 5: Die Wende
Plötzlich kam Max Meerschweinchen angelaufen. "Bebi! Du bist da! Ich hab meinen neuen Kreisel mitgebracht! Willst du gleich ein Kreiselrennen machen?"
Bebi’s Augen wurden groß. "Oh ja!"
Da tauchte auch Isabel Igel auf. "Ich habe heute ein ganz neues Buch dabei. Es geht um einen mutigen Fuchs. Magst du mitlesen?"
Frau Leni stand am Gartentor und winkte. "Guten Morgen, Bebi! Wir haben heute den Maltisch aufgebaut. Ich habe deine Lieblingsfarbe bereitgelegt."
Bebi drehte sich noch einmal zu Mama um. "Ich glaube... ich geh heut doch gern."
Mama lächelte. "Ich glaube, das habe ich schon gespürt."
Kapitel 6: Ein starker Start
Bebi ging mit schnellen Schritten ins Haus. Max zeigte ihm sofort den Kreisel. Isabel hatte schon ein Kissen in der Leseecke frei gehalten.
Und der Zettel in Bebis Tasche fühlte sich warm an.
Als Mama später zur Tür hinausging, drehte sich Bebi noch einmal um und winkte.
Er hatte nicht nur seinen Mut wiedergefunden – sondern auch den ganz normalen, ganz schönen Kindergartenmorgen.
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