Kapitel 1: Ein besonderer Tag
Es war früh am Morgen, als Bebi BergBiber aufgeregt aus dem Bett hüpfte. Heute war ein besonderer Tag: Seine Kindergartengruppe machte einen Ausflug in den Wald! Bebi liebte den Wald – die hohen Bäume, das Rascheln der Blätter und den Geruch von Moos und Erde.
Mama hatte ihm eine kleine Brotbox mit Apfelspalten, einem Käsebrot und zwei Haferkeksen gepackt. Dazu gab es seine Lieblings-Trinkflasche mit Wasser und Zitrone. Bebi zog seinen Rucksack an und klopfte sich fröhlich auf den Bauch.
„Bist du bereit, Abenteurer?“, fragte Papa lachend.
„Bereiter geht nicht!“, rief Bebi und flitzte zur Tür hinaus.
Am Kindergarten warteten schon Max Meerschweinchen, Isabel Igel, Noa Nashorn, Amelie Ameise und Frau Leni das Lama. Alle trugen kleine Rucksäcke, feste Schuhe und große Vorfreude im Gesicht.
„Heute entdecken wir den Wald!“, rief Frau Leni. „Wer weiß, was wir dort alles finden!“
Kapitel 2: Der Weg in den Wald
Die Gruppe machte sich auf den Weg. Sie liefen einen kleinen Pfad entlang, der zwischen Blumenwiesen und Hecken hindurchführte. Bebi sprang von Stein zu Stein und beobachtete Schmetterlinge, die um ihn herum flatterten.
Amelie Ameise hatte ein kleines Fernglas dabei. Sie hielt es an ihre Augen und sagte: „Da vorne, seht mal! Ein Reh!“
Alle blieben stehen und schauten. Tatsächlich – ein kleines Reh stand zwischen den Bäumen und schaute neugierig zu ihnen herüber. Dann sprang es leise davon.
„Das war wunderschön!“, flüsterte Isabel.
Als sie den Waldrand erreichten, wurde es plötzlich kühl und angenehm schattig. Die hohen Bäume standen wie alte Wächter um sie herum, und das Sonnenlicht tanzte in Flecken auf dem Boden.
Frau Leni rief: „Wir bauen unsere Waldstation hier auf. Jeder sucht einen Ast in seiner Lieblingsform!“
Kapitel 3: Die Waldstation
Gemeinsam sammelten sie Äste, Moos, Tannenzapfen und Rinde. Max fand einen Ast, der wie ein Blitzeinschlag aussah. Noa schleppte stolz einen riesigen, krummen Stock heran, der fast so groß war wie er selbst.
„Der sieht aus wie ein Zauberstab!“, lachte Bebi.
Frau Leni legte alle Äste in die Mitte und sie bauten daraus einen Waldkreis, in dem alle sitzen konnten. Dann holte sie ein großes Tuch aus ihrem Rucksack und legte es in die Mitte.
„Heute machen wir Waldkunst“, sagte sie.
Alle Kinder legten ihre Fundstücke auf das Tuch. Isabel ordnete bunte Blätter zu einem Herz, Amelie baute aus Moos und Zapfen ein kleines Waldhaus, und Bebi legte einen lachenden Sonnenstrahl aus Rinde und Steinen.
„Das sieht toll aus!“, rief Max. „Wie eine richtige Ausstellung.“
Kapitel 4: Der verborgene Pfad
Nach einer kleinen Esspause mit Apfelschnitzen und Haferkeksen rief Frau Leni: „Jetzt machen wir eine Waldrallye! Ich habe kleine Hinweise versteckt. Wer findet den geheimen Pfad?“
Die Kinder jubelten und liefen los. Bebi fand den ersten Hinweis: Ein Band aus gelber Wolle, das um einen Zweig gebunden war. „Hier entlang!“, rief er.
Der Pfad führte über Wurzeln und unter tief hängenden Ästen hindurch. Sie entdeckten Pilze, eine leere Schneckenhausspirale und sogar einen Specht, der laut an einem Baum hämmerte.
„Wir müssen ganz leise sein“, flüsterte Isabel.
Am Ende des Pfades stand ein großer, moosiger Baum mit einer kleinen Höhle im Stamm. Darin lagen bunte Stoffbeutel – für jedes Kind einer.
„Waldschätze!“, rief Frau Leni. „Ihr dürft euren Lieblingsfund darin aufbewahren und mit nach Hause nehmen.“
Bebi wählte ein besonders schönes, rundes Stück Rinde, das wie ein kleines Herz aussah.
Kapitel 5: Der Klang des Waldes
Zurück an der Waldstation sagte Frau Leni: „Jetzt machen wir die Ohren ganz weit auf.“
Alle legten sich auf den Rücken, schauten durch die Baumwipfel in den Himmel und lauschten.
Sie hörten:
-
das Zwitschern eines Vogels hoch oben
-
das Summen einer Hummel ganz nah
-
das Knistern eines Astes
-
das sanfte Rauschen der Blätter
„Hört sich das nicht an wie Musik?“, flüsterte Max.
Bebi schloss die Augen und lächelte. „Ich höre eine Melodie aus Moos, Wind und Glück.“
Dann sang Frau Leni mit leiser Stimme ein Waldlied, und alle Kinder summten mit.
Kapitel 6: Heimweg mit Herz
Am Nachmittag packten sie ihre Sachen zusammen. Die Kunstwerke ließen sie im Wald – als Geschenk an die Natur. Nur ihre kleinen Stoffbeutel nahmen sie mit.
Auf dem Rückweg war Bebi ganz still. Nicht aus Müdigkeit – sondern weil er so viele Eindrücke im Herzen trug.
„Papa wird staunen, wenn ich ihm von unserem Waldhaus erzähle“, sagte er leise zu Max.
„Und meine Mama wird das Rindenherz schön finden“, meinte Isabel.
Als sie zurück am Kindergarten waren, verabschiedete sich Frau Leni: „Ihr wart heute echte Waldforscher.“
Bebi umarmte sie. „Das war der schönste Tag seit… seit dem Tag mit der Glückskarte!“
Und als er abends im Bett lag, roch sein T-Shirt noch ein bisschen nach Wald. Er schlief mit einem Lächeln ein – und träumte von einem Reh, das auf seiner Waldkunstwiese tanzte.
Hinterlasse einen Kommentar
Alle Kommentare werden vor der Veröffentlichung geprüft.
Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.