Es war ein regnerischer Tag, und Bebi BergBiber war ein wenig enttäuscht, dass er nicht draußen spielen konnte. Die Tropfen prasselten gegen das Fenster, und der Himmel war grau und wolkenverhangen. Doch Mama BergBiber hatte eine Überraschung für ihn.
„Bebi, heute machen wir einen ganz besonderen Ausflug“, sagte sie lächelnd, als sie ihm die Gummistiefel anzog.
„Wohin gehen wir, Mama?“ fragte Bebi neugierig. „Wir können doch bei dem Wetter nicht in den Park!“
„Das stimmt, mein Schatz. Aber heute besuchen wir das Aquarium“, erklärte Mama.
„Das Aquarium? Was ist das?“ fragte Bebi, während er aufgeregt auf der Stelle hüpfte.
„Im Aquarium gibt es ganz viele verschiedene Fische und Meerestiere, die du dir anschauen kannst. Du wirst staunen, was es dort alles zu entdecken gibt!“ sagte Mama geheimnisvoll.
Bebi war sofort begeistert. „Kommen Isabel, Noa und Max auch mit?“ fragte er hoffnungsvoll.
„Nein, heute gehen wir mit deiner Cousine Leni Biber und ihrem Papa, Onkel Benno“, erklärte Mama und zog ihm schnell die Regenjacke an.
Bebi freute sich riesig. Er sah Leni nicht so oft, aber jedes Mal, wenn sie zusammen spielten, hatten sie viel Spaß. „Das wird toll! Leni kennt bestimmt schon ganz viele Fische!“
Als sie am Aquarium ankamen, warteten Leni und ihr Papa bereits. Leni, ein kleines, aufgewecktes Biber-Mädchen, sprang freudig auf und ab, als sie Bebi entdeckte.
„Bebi, Bebi! Heute wirst du so viele Tiere sehen, die du noch nie gesehen hast!“ rief sie begeistert.
„Können wir jetzt reingehen?“ fragte Bebi, der es kaum erwarten konnte.
„Na klar“, sagte Onkel Benno und zwinkerte ihnen zu. „Aber passt auf, dass ihr euch nicht verlauft. Es gibt hier viele große Becken und verwinkelte Gänge.“
Als sie das Aquarium betraten, war Bebi sofort beeindruckt. Überall waren große Glaswände mit bunten Fischen, die umherflitzten. Einige hatten leuchtende Farben, andere sahen aus wie kleine, schimmernde Edelsteine.
„Schau mal, Bebi, das sind Clownfische“, sagte Leni und zeigte auf ein Becken, in dem orange-weiß gestreifte Fische durch Korallen schwammen.
„Oh, die sind ja süß!“ rief Bebi und drückte seine Nase an die Scheibe.
Dann gingen sie weiter durch die verschiedenen Bereiche des Aquariums. Sie sahen Seepferdchen, die an den Algen schwebten, kleine Krebse, die flink zwischen Steinen hin und her huschten, und riesige Rochen, die majestätisch durch das Wasser glitten.
„Wow, es gibt hier so viele verschiedene Tiere!“ staunte Bebi.
„Warte nur, bis du das nächste Becken siehst“, sagte Onkel Benno geheimnisvoll. „Das wird dich überraschen.“
Neugierig liefen Bebi und Leni voran, bis sie zu einem großen Becken kamen, das anders aussah als die anderen. Das Wasser war tief und dunkel, und in der Mitte des Beckens sah Bebi ein seltsames, rotes Tier, das große Scheren hatte.
„Was ist das denn?“ fragte Bebi erstaunt und trat näher an die Scheibe heran.
„Das ist ein Hummer“, erklärte Onkel Benno. „Hummer leben normalerweise auf dem Meeresgrund und benutzen ihre Scheren, um ihre Nahrung zu fangen.“
„Ein Hummer?“ wiederholte Bebi und beugte sich näher an die Scheibe. Der Hummer bewegte sich langsam und elegant über den Boden des Beckens. Seine langen Fühler wackelten hin und her, während er mit seinen Scheren vorsichtig einen Stein zur Seite schob.
„Der sieht ja ein bisschen unheimlich aus“, sagte Leni zögernd und trat einen Schritt zurück.
„Keine Angst“, beruhigte sie Onkel Benno. „Hummer sind ganz friedliche Tiere, wenn man sie in Ruhe lässt. Sie benutzen ihre großen Scheren hauptsächlich zum Schutz und um Futter zu finden.“
Bebi konnte seine Augen nicht von dem Hummer abwenden. Er hatte noch nie ein Tier mit solchen riesigen Scheren gesehen. „Was frisst er denn?“
„Hummer fressen Fische, Muscheln und manchmal sogar kleine Krebse“, erklärte Mama. „Sie sind sehr starke Jäger, aber sie jagen langsam und mit Geduld.“
„So wie ich, wenn ich meine Bauklötze aufeinanderstapele“, sagte Bebi ernst und brachte alle zum Lachen.
Plötzlich bewegte sich der Hummer ein wenig schneller und schnappte mit seinen Scheren nach einem kleinen Futterfisch, den der Tierpfleger ins Becken geworfen hatte. Bebi und Leni rissen vor Staunen die Augen auf.
„Wow! Das ging ja schnell!“ rief Leni.
„Das war ja spannend!“ fügte Bebi hinzu. „Kann man so einen Hummer auch im Meer sehen?“
„Ja, aber man muss schon ganz genau hinsehen“, sagte Onkel Benno. „Hummer verstecken sich oft in Höhlen oder unter Steinen, damit sie nicht von größeren Fischen entdeckt werden.“
„Ich würde ihn trotzdem gerne mal in echt sehen“, sagte Bebi nachdenklich. „Aber vielleicht ist das ja sein Zuhause hier?“
„Das ist es wohl für eine Weile“, sagte Mama sanft. „Die Hummer hier im Aquarium haben viel Platz zum Leben, aber irgendwann kommen sie wieder zurück ins Meer.“
„Dann wünsche ich ihm eine gute Reise, wenn er zurückgeht“, sagte Bebi und winkte dem Hummer zu. Der Hummer reagierte natürlich nicht, aber Bebi war sich sicher, dass er ihn verstanden hatte.
Nachdem sie noch ein paar weitere Aquarien besucht hatten, kamen sie zu einem kleinen Außenbereich, wo es sogar ein flaches Becken gab, in das man seine Pfote tauchen durfte.
„Hier könnt ihr harmlose Seesterne und kleine Krebse anfassen“, erklärte eine freundliche Tierpflegerin, die den Bereich betreute.
„Das ist ja toll!“ rief Leni und tauchte sofort ihre kleine Pfote ins Wasser.
Bebi zögerte einen Moment, bevor er seine Pfote eintauchte. Das Wasser war kühl, und er konnte die rauen Schalen der Seesterne fühlen. Vorsichtig strich er über die weichen Krebse, die an seinen Pfoten entlangkitzelten.
„Das fühlt sich komisch an“, sagte er und kicherte.
„Und was denkst du über den Hummer jetzt, Bebi?“ fragte Onkel Benno, als sie schließlich zum Ausgang gingen.
„Ich finde ihn immer noch ein bisschen unheimlich, aber auch spannend“, sagte Bebi nachdenklich. „Er sieht stark aus und ein bisschen wie ein Unterwasser-Ritter mit seinen großen Scheren.“
„Das ist eine schöne Vorstellung“, sagte Mama und lächelte.
„Vielleicht bin ich eines Tages mutig genug, einem echten Hummer im Meer zu begegnen“, sagte Bebi stolz.
„Da bin ich mir sicher“, antwortete Leni und nahm seine Pfote. „Aber bis dahin besuchen wir ihn einfach hier im Aquarium.“
„Gute Idee, Leni!“ rief Bebi fröhlich. „Ich freue mich schon auf unseren nächsten Besuch!“
Und so gingen sie mit vielen neuen Eindrücken nach Hause, während der Regen draußen langsam nachließ und die Sonne hinter den Wolken hervorlugte.
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